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Meine
Bücherkiste:
Kinder in der Schule fragen mich hin und wieder, wie
viele Bücher ich wohl schon gelesen habe. Ich muss sagen: ich weiß es
nicht. Ich kann es nicht einmal schätzen. Eigentlich habe ich relativ
spät angefangen, mit Interesse zu lesen. Wohl erst so mit 13, auf
Empfehlung meines Deutschlehrers, Georg Bothe, machte ich mich an die
"Horatio-Hornblower-Reihe" von von C. S.
Forester.
Das erste Buch, von dem ich dann aber wirklich gefesselt war, war "Sansiba oder der letzte
Grund" von Alfred Andersch.
Ja, und dann habe ich nicht mehr gezählt. Dies hier ist nur eine Auswahl!
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Patric
Redmond, Das Wunschspiel
Jonathan ist ein einsames Kind. In dem englischen Internat Kirkston Abbey fühlt er sich unglücklich, denn seine
Klassenkameraden hänseln ihn wegen seiner einfachen Herkunft. Auch
einzelne Lehrer finden, dass er an der exklusiven Schule nichts zu suchen
hat; man schreibt das Jahr 1954, und die englische Oberschicht verteidigt
unerbittlich ihre Privilegien. Nur allzu oft ist Jonathan Zielscheibe von
Spott und Hohn - bis zu jenem Vormittag, als sein Mitschüler Richard ihm
in der Lateinstunde aus der Patsche hilft. Richard ist auch ein einsames
Kind, doch im Gegensatz zu Jonathan sondert er sich bewusst von den
anderen ab. Seine Altersgenossen bewundern ihn dafür, wirkt er doch stark
und unabhängig. Nichts scheint ihn anzufechten, auch nicht das
Internatssystem, das nach menschenverachtenden Gesetzen funktioniert und für
viele die Hölle auf Erden bedeutet. Jonathan fühlt sich von Richards
Interesse geschmeichelt, und die beiden werden unzertrennlich. Richard
zeigt Jonathan, wie er sich gegen den Psychoterror der anderen wehren
kann. Wie ein Ertrinkender greift Jonathan nach der rettenden Hand. Er
vertraut sich Richard an und beginnt, dessen Spiel mitzuspielen. Er ist glücklich
über diesen Freund - auch wenn ihn manchmal das seltsame Licht in dessen
Augen ängstigt. Er lernt zu gewinnen, und seine Macht über andere wächst.
Doch Richard ist das nicht genug. Er überzeugt Jonathan, dass sie ihre
geheimnisvollen Kräfte nicht nur gegen jene richten sollen, die einst
Jonathan gedemütigt haben, sondern gegen alle, die versuchen, sich ihrer
immer enger werdenden Freundschaft in den Weg zu stellen. Ein tödliches
Spiel nimmt seinen Lauf ... |
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Jane
Hamilton, Das Gewicht des Lebens
An einem sonnigen Junimorgen nimmt Alice Goodwins Leben
eine schreckliche Wende. Ein einziger unachtsamer Moment, und die kleine
Tochter ihrer besten Freundin ist im Teich vor dem Haus ertrunken. Bei der
Beerdigung tuscheln die Leute über Alice, es beginnt eine wahre
Hexenjagd. Schließlich wird sie verhaftet. Die Autorin schildert die
hereinbrechende Katastrophe und ihre Folgen abwechselnd aus der Sicht von
Alice und ihrem Ehemann Howard. |
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Fred
Waitzkin, Das Königsspiel
Der junge Josh ist fasziniert vom Schachspielen und
entpuppt sich mehr und mehr als wahres Genie. Doch der Weg, der sich nun
zeigt, ist hart für einen verträumten Siebenjährigen mit einem
ehrgeizigen Vater. |
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Sol
Goldstein, Wie ein Schiff im Sturm
Der Krebskranke Michael hatte sich längst aufgegeben.
Doch Doktor Goldstein gelingt es, dem neunjährigen Jungen neuen Mut und
Lebensfreue zu geben - auch im Angesicht des Todes. |
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Andreas
Steinhöfel, Die Mitte der Welt
Was immer ein normales Leben auch sein mag - der
siebzehnjährige Phil hat es nie kennengelernt. Zu eigenwillig sind die
Menschen, mit denen er es zu tun hat, zu ungewöhnlich ist das Haus, in
dem er lebt. Phil wohnt in einer alten Villa mit seiner selbstbewußten
Mutter Glass und seiner verschlossenen Zwillingsschwester Dianne. Und fast
täglich sieht er Annie, die verrückte Alte mit den roten Schuhen, Wolf,
seinen Mitschüler mit den Narben auf der Seele, und natürlich Nicholas,
den... |
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Chet
Raymo, Frankie Starlight
In den Wirren der Nachkriegszeit verschlägt es die
Französin Bernadette Bois nach Irland. Dort wird auch ihr Sohn geboren,
der zwergenwüchsige Frank. Vom Geliebten seiner Mutter wird der Junge in
die Schönheit des nächtlichen Firmaments eingeführt. Und so beginnt
für Frank über die Beobachtung der Sterne eine persönliche Reise durch
das Reich der Nacht und der Sehnsucht. |
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Danny
Morrison, Auf dem Rücken der Schwalbe
Auszug aus dem erste Kapitel: Nicky und Robin waren
fasziniert von der glänzenden Flamme der dickgeäderten roten Kerze, die
sie am späten Nachmittag hinten aus Sonnys Laden geklaut hatten. Die
runde Knospe wiegte am Docht auf und ab, als antwortete sie auf die leisen
Wellen des kaum hörbaren Atems der Jungen. Um die Wände des alten
Schuppens plätscherten Wellen der Finsternis, die den Achtjährigen -
Gestrandete der geheimnisvollen See des Lebens - ein größeres Gefühl
der Verbundenheit gab. Sie saßen sich auf abgewetzten Kartoffelsäcken
gegenüber, die sie flach auf kleinen Kisten ausgebreitet hatten, und
schauten zu, wie die weißgelbe Flamme auf magische Weise all ihre Energie
zu einer Pfeilspitze bündelte und trotzdem nicht dem Docht entkommen
konnte. "Sie hat angefangen zu weinen", sagte Nicky, als erst
eine Träne, dann noch eine und noch eine die Kerze hinunterfloß und eine
winzige Sinterterrasse am Kerzenfuß bildete, der auf dem Deckel eines
umgedrehten Holzfasses befestigt war."Diese ist glücklich. Diese ist
traurig. Glücklich... traurig... glücklich... traurig..." Robin ließ
seine Finger durch das Schimmern gleiten und sang feierlich "schubidubidu."
Nicky machte es ihm nach, aber er sang, "schubidubidei".
"Das klingt gut, nicht?" sagte Robin. "Ich würde gern
wissen, was das bedeutet." "Du hättest Schiß, wenn Du es nicht
wüßtest." "Ich weiß", sagte Robin. Es war Robin gewesen,
der Sonny gefragt hatte, ob er die Toilette benutzen könne. Als er dann
erstmal im Lager am Ende des Ladens war, ergriff er die Gelegenheit und stöberte
herum, fand die riesige Kerze, schlug sie in ein Polster aus alten
Zeitungen ein und warf sie über die Hofmauer in die Einfahrt, wo Nicky
und er sie später aufhoben.Die Jungen wurden wieder still, während das
schwankende, bronzefarbene Licht in der verschwörerischen Atmosphäre des
alten Schuppen mit den Kurven und Kanten von jedem Gegenstand spielte. |
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Leonore
Fleischer, Shadowlands
In das wohlgeordnete Leben des Oxfordprofessors Jack Lewis
tritt eines Tages die lebhafte Amerikanerin Joy. Obwohl Joy mit ihrer
impulsiven Art das genaue Gegenteil des Professors ist, zeigt sich Lewis
zunehmend von der attraktiven Frau fasziniert. Doch als sich der in
moenchischer Zurueckhaltung lebende Junggeselle seiner Gefühle bewusst
wird, scheint es schon zu spät. Denn ihre Beziehung wird von einem
schrecklichen Schicksalsschlag überschattet...Lewis, der vorher
selbstsicher Vorträge über Gott und das Leid in der Welt gehalten hatte,
muss schmerzhaft erkennen, dass sich nicht auf jede Frage eine Antwort
finden lässt. |
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Gerald
DiPego, Cheevy (englisch)
Oberflächlich betrachtet wirkt die Cheever Familie gut
normal, und unglücklicherweise sind diese Tage - einzeln betrachtet -
voller Ärger und Enttäuschung. Eines Tages explodiert die Bombe: genau am
18. Geburtstag des jüngsten Sohnes verkündet die Mutter, nun endlich
könne sie sich ihren alten Wunsch erfüllen, die Familie zu verlassen, um
in Paris zu leben. |
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Daniel
Quinn, Ismael
Ein Lehrer und sein Schüler streiten über den Zustand der
Welt. Wie könnte der Mensch das Paradies in eine Hölle verwandeln?
Ismael, der Lehrer, weiß eine überraschend andere Geschichte der
Evolution zu erzählen. Sie reicht zurück bis an jenen biblischen Tag, da
sich der Mensch in mörderischem Bruderstreit zur Krone der Schöpfung
machte. - Übrigens - Ismael ist ein Gorilla. |
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J.
F. Freedman, Hindernislauf
Roy Poole ist fünfzehn Jahre alt und wäre gern
älter, um seine schreckliche Familie zu verlassen und in die nahegelene
Militärakademie eintreten zu können. Doch Roys Träume erfüllen sich
nicht - immer wieder scheitert er an den Tücken des Erwachsenwerden. |
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Thomas
Kneeally, Schindlers Liste
Schindlers Liste »Eine wahre Heldengeschichte aus dem
Krieg und wie der Baum, der zu Oskar Schindlers Ehren in Jerusalem
gepflanzt wurde, ein großes Denkmal für den Kampf des einzelnen gegen
den Naziterror.« Simon Wiesenthal »Oskar Schindler ist einer der
vergessenen Helden unserer verdrängten Geschichte. Er war kein Held von
der hehren Sorte, im Gegenteil. Er war ein Mensch mit allen möglichen
Fehlern und Schwächen. Aber er war und blieb eben ein Mensch. Im besten
Sinne des Wortes.... |
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Brendan
Behan, Borstal Boy (englisch)
Autobiographie über die Jugendzeit eines irischen Jungen
in einem englischen Jugendgefängnis |
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Hugh
Walpole, Jeremy
Die liebenswerte Geschichte von Jeremy und seinem Hund
Hamlet umschließt alle Seligkeiten, wie es sie nur einmal im Leben, in
der Jugend, geben kann. |
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John
Lowry Lamb, Das Ende eines Sommers
Nick Harper ist zwölf Jahre alt, als sein Vater durch
einen Autounfall ums Leben kommt. Seine Mutter ist schwer verletzt und
liegt im Koma. Die zutiefst bewegende Geschichte eines Jungen, der den
Verlust seiner Eltern verkraften muß. |
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Mary
Breasted, Das Wunder von Dublin
Gerade als der bigotte Rupert Penrose, einflußreicher
Kolumnist einer katholischen Zeitschrift und doch auch Mann von Welt, mit
der naiven Horoskopschreiberin Attracta Dorris ein Schäferstündchen
abhalten will, erwischt sie die Muttergottes in flagranti. Aber das ist
nur der Beginn einer Reihe von unerhörten und welterschütternden
Geschehnissen im heutigen Dublin. "In einer mild-gottlosen Satire auf
Irland werden hier heilige und weltliche Kühe geschlachtet -
scharfsinnige Beobachtungen über das Leben auf der grünen Insel." |
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Martin
G. Hofmann, Innerlich fremd
Sandy, ein junger Erwachsener, sucht in seinen
Kindheitserinnerungen nach Gründen für seine homosexuellen Neigungen,
die er sich sträubt, als gegeben hinzunehmen. Er beginnt mit seinem
zwölften Lebensjahr, seinen ersten Erfahrungen und - vor allem - seiner
Unerfahrenheit im Umgang mit der erwachenden Sexualität. Innerlich fremd,
orientierunglos hin- und hergerissen zwischen seiner Neigung und einem
verzweifelten Festhalten an der für ihn normhaften Heterosexualität
kommt es zu seelischen Konflikten. |
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David
Lodge, Ins Freie
In diesem stark autobiographischen Roman schildert David
Lodge die Sommerferien eines Londoner Vorstadtjungen im Heidelberg der
Nachkriegszeit. Aus dem Vorwort: "1951, als Sechzehnjähriger, reiste
ich ohne Begleitung nach Heidelberg, um ein paar Ferienwochen bei meiner
Tante Ella zu verbringen... Deutschland aber, das Land des Erbfeindes,
nach wie vor durch die verzerrende Linse einer Kriegskindheit betrachtet,
war kein verlockendes Ferienziel. Ich weiß noch, wie ich viele Stunden
nach einem Paß und in der deutschen Botschaft lange nach einem Visum
anstehen mußte... Die Reise nach Heidelberg wurde zu einer der prägenden
Erfahrungen meines Lebens." |
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John
F. Kennedy, Zivilcourage
Ein Buch das - wohl zu Unrecht - heute in erster Linie nur
noch Historiker, sowie Fans des ehemaligen Präsidenten John F Kennedy
interessiert. Von allen Tugenden bewunderte JFK den Mut am allermeisten.
Anhand von Beispielen historischer Persönlichkeiten der Amerikanischen
Geschichte stellt er seine Sicht des Mutes in der Politik dar. Den Mut,
Entscheidungen zu treffen, im Interesse einer Sache, ohne Rücksicht auf
Konsequenzen für die eigene Beliebtheit oder Karriere. Jenseits der
Faszination, in die Gedankenwelt des legendären Präsidenten Einblick zu
erhalten,in das, was ihm wichtig war und was er an Menschen schäzte,
besitzt das Buch auch zeitlose Aktualität: Mut in der Politik -wo finden
wir ihn heute noch? |
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Dovid
Cook, Der Zweitbeste
Ein Sohn, diese Worte kritzelt Graham Holt eines Tages
gedankenverloren auf seine Einkaufsliste. Jahrelang hat der
Dorfpostmeister zufrieden Briefmarken und Strickmuster verkauft, bis sich
dieser Wunsch nicht mehr abweisen läßt. Und der zehnjährige James
Lennards braucht einen Vater. Doch seinen eigenen will er - und der ist im
Gefängnis. Für James ist Graham nur der Zweitbeste. |
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Matt
Damon u. Ben Affleck, Good Will Hunting
Er besitzt eine verwegene Ausstrahlung. Er ist ein unmögliches Genie. Er ist der totale Rebell. Es ist schwierig, Will Hunting mit wenigen Worten zu beschreiben. Die ersten zwanzig Jahre seines Lebens hat immer er bestimmt, wo es langgeht. Jetzt trifft er zum ersten Mal auf ein ebenbürtiges Gegenüber. Wie sein bester Freund Chuckie lebt Will in einem Arbeiterviertel
Süd-Bostons, in dem es rauh zugeht. Will, Chuckie und die anderen ernähren sich von Gelegenheitsjobs, wenn sie nicht gerade in den Vorortkneipen herumhängen. Eine Universität sieht Will nur von innen, wenn er für den Hausmeister des Boston-MIT die Flure wischt. Doch Will verfügt über ein phänomenales fotografisches Gedächtnis und kann passagenweise die Werke wenig verbreiteter Geschichtswissenschaftler abrufen. Vor allem aber kann er mit leichter Hand mathematische Probleme lösen, die selbst Nobelpreisträger unter den Mathematikprofessoren in die Frustration treiben. Eines kann dieser ungewöhnlich intelligente und begabte zornige junge Mann allerdings gerade nicht, nachdem er wieder einmal in eine Kneipenschlägerei verwickelt war: Er kann sich vor Gericht nicht aus einem drohenden Gefängnisurteil herausreden. Zu seiner einzigen Hoffnung wird - wider seinen Willen - Sean
McGuire, ein Professor und Therapeut, der nur zu gut weiß, was es heißt, sich einsam durch das Leben zu schlagen und verzweifelte innere Kämpfe mit sich selbst auszutragen ...
... wenn man bedenkt, dass Matt Damon und Ben Affleck grad mal 24 bzw. 26
Jahre alt waren, als sie diese Story schrieben: alle Achtung! |
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Neil
Jordan, Verführung
Zehn meisterhafte Erzählungen von einem der großen
Schriftsteller Irlands und einem der bedeutendsten Filmemacher (The Crying
Game) unserer Zeit. |
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Sumner
Locke Elliot, Fairy Land - Zauberland
Dieser Roman von Sumner Locke Elliott, der Autor wurde
durch sein Buch "Leise, er könnte dich hören" bekannt, trägt
autobiographische Züge. Er erzählt von dem berühmten Buch- und
Fernsehautor Seaton Daly, um den sich eine Vielzahl skurriler,
interessanter Typen aus dem Künstlermilieu Sydneys und Hollywoods
gruppiert. An dem Tag, an dem Seaton in der Bibliothek an der New Yorker
Fifth Avenue geehrt werden soll, geschieht etwas Schreckliches. Gerade,
als er mit seinem Freund Tony die Treppe zur Bibliothek emporschreitet,
trifft ihn ein tödlicher Schuss. |
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Gudrun
Pausewang, Die letzten Kinder von Schewenborn
Eine fiktive Atombombenexplosion in Deutschland. Ein
Szenario zum Nachdenken. "Als wir durch Lanthen fuhren, war noch
alles wie immer. Aber im Wald, gerade in der Kurve am Kaldener Feld,
blitzte es plötzlich so grell auf, daß wir die Augen zupressen mußten.
Meine Mutter stieß einen Schrei aus, und mein Vater trat so fest auf die
Bremse, daß die Reifen quietschten. Sobald der Wagen stand, sahen wir am
Himmel, hinter den Wipfeln, ein blendendes Licht, weiß und schrecklich,
wie das Licht eines riesigen Schweißbrenners oder eines Blitzes, der
nicht vergeht. Ich schaute nur einen Augenblick hinein. Trotzdem war ich
danach eine ganze Weile wie blind." |
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Mary
Callahan, Tony
Diagnose: Autismus. Doch Mary Callahan gibt den Kampf um
ihren zweijährigen Sohn nicht auf. Heute ist Tony ein fröhlicher,
gesunder Junge. |
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Daphne
du Maurier, Ein Tropfen Zeit
Lane, Professor in London, hat ein ausgefallenes Hobby: er
experimentiert heimlich an einer Zeitdroge. In einem abgelegenen Landhaus
geschieht das Unfassbare: sein Freund und Vertrauter, der Schriftsteller
Young stellt sich ihm für dieses Experiment zur Verfügung und wird für
Stunden in eine andere Welt versetzt. |
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Erich Scheurmann,
Der Papalagi - Die Reden des Südseehäuptlings Tuiavii aus Tiavea
Ruth Binde über «Papalagi»: Zum ersten Mal bin ich
dem «Papalagi» als Kind begegnet. Mein Vater gab mir ein schmales
zerlesenes Büchlein und empfahl mir dessen Lektüre. Da seine Vorschläge
sich immer als gut erwiesen, ob es sich nun um einen Opernbesuch oder ein
Kochrezept handelte, setzte ich mich hin und fing an zu lesen. Ich las vom
runden Metall und dem Ort des falschen Lebens, von den steinernen Truhen
und der schweren Krankheit des Denkens. Ich las, dass der Papalagi keine
Zeit hat und dass ihn die vielen Dinge arm machen. Oft lachte ich, oft fühlte
ich mich ertappt, als ob mir jemand einen Spiegel vorhielte. Mehr als fünfzig
Jahre später geht es mir beim Wiederlesen dieses Klassikers ähnlich.
Doch was ist ein Papalagi? Es ist der Weisse, der Fremde, so genannt vom Südseehäuptling
Tuiavii aus Tiavea, dessen Reden in diesem schmalen Buch gesammelt sind.
Natürlich habe ich als Kind an die Existenz dieses Häuptlings geglaubt.
Erst bei der Neuausgabe von 1977, über die ich als
Schweiz-Korrespondentin des «Börsenblatts für den Deutschen Buchhandel»
entzückt schrieb, wurde mir klar, dass Erich Scheurmann, Herausgeber der
Reden und Verfasser eines ausführlichen Vorworts, vermutlich mit dem Häuptling
identisch war. Was soll's? Es ändert nichts daran, dass wir alle ab und
zu einen Blick in den «Papalagi» werfen sollten. |
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Mats Wahl,
Der Unsichtbare
Mats Wahl hätte eigentlich einen klassischen
Kriminalroman für Erwachsene geschrieben, mit einem Kommissar als
Protagonisten, der sich um das Verschwinden eines Jugendlichen zu kümmern
hat – wenn da nicht noch der titelgebende «Unsichtbare» wäre: Hilmar
Eriksson, der Vermisste. Die Geschichte wird unter anderem auch aus dessen
Sicht erzählt, vor allem im ersten Teil des Buches. Zu Beginn ist sich
Hilmar seines Unsichtbarseins noch gar nicht bewusst. Mit zunehmender
Erkenntnis nimmt dann aber sein Bezug zur Realität – zu den von
Kommissar Fors geführten Ermittlungen hinsichtlich seines Verschwindens
– ab, und nach und nach wird es auch für die Leser(innen) zur
Gewissheit, dass Hilmar etwas Schreckliches zugestossen sein muss. Je
näher Kommissar Fors der Wahrheit kommt, je stärker er eine
rechtsradikal orientierte Gruppe von Jugendlichen einkreist, desto mehr
verwirrt sich der Geist des «Unsichtbaren». Bis er, als er – noch
lebend und gleichzeitig sterbend – gefunden wird, für sich selbst auch
nur noch jenes blutende Bündel ist, das die Jugendlichen, allen voran
eine junge Frau als Hauptaggressorin, nach den Misshandlungen in einem
Laubhaufen vergraben haben. Der Autor versucht einerseits, über seinen
Kommissar den Motivationen der gewalttätigen Jugendlichen näherzukommen,
was nach den Gesetzen des sozialkritischen Kriminalromans ja gar nicht
gelingen darf. Andererseits bemüht er sich aber doch, den Tod Hilmars
durch pseudoreligiöse Erklärungen erträglicher zu gestalten. |
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Torey L. Hayden,
Kevin, der Junge, der nicht sprechen wollte
Das Buch reflektiert die Erfahrungen der Therapeutin, Torey
L. Hayden, mit dem 15jährigem Kevin. Dieser lebt seit 5 Jahren im Heim
und hat sich nach und nach in seine eigene Welt zurückgezogen, bis er den
Kontakt völlig abbricht und mit keinem mehr redet. Die erste
Therapiestunde beginnt bezeichnend: Kevin sitzt völlig verängstigt unter
dem Tisch, seinem freiwillig gewählten Gefängnis; ein Junge mit tausend
Ängsten geplagt. Dennoch scheint er zur Mitarbeit bereit; immer wieder
bemüht er sich mit Torey zu sprechen. Schließlich schafft er es über
Laute und Worte Sätze zu bilden, als wäre es nie anders gewesen. Doch
zuerst nur in der sicheren Welt der Therapiestunden. Damit scheinen
jahrelang aufgestaute Agressionen freigesetzt worden zu sein. Durch sein
Talent zum Zeichnen malt er immer wieder unglaublich brutale und
detaillierte Bilder, die alle den selben Wunsch symbolisieren, den
Stiefvater umzubringen. Ein Gedanke, der sich durch jahrelange
Mißhandlungen, den vom Stiefvater verübten Totschlag seiner geliebten
Schwester und vielem anderen mehr entwickelt hat. Torey, die sich einer
schier grenzenlosen Gewalt machtlos gegenübergestellt sieht, zieht ihren
Partner Jeff mit in die Therapie ein. Zusammen scheinen sie dem Jungen
einen Weg außerhalb der Mauern im Heim ebnen zu können, doch es folgen
immer wieder Rückschläge..... Torey L. Hayden besticht wieder durch eine
genaue Wiedergabe, die durch die Kunst der Selbstkritik unterstrichen
wird. |
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Harry Mulisch,
Das Attentat
Eine kleine Straße in Holland 1945: in einer Winternacht
wird hier der mit den Nazis kollaborierende Polizist Ploeg erschossen.
Eine fast unbedeutende Episode in der Geschichte des großen Mordens des
Weltkrieges. Für die Bewohner der aus nur vier Häusern bestehenden
Straße aber eine Katastrophe. Der zwölfjährige Anton Steenwijk, sieht
durch einen Spalt in der Jalousie, wie der Nachbar Korteweg mit seiner
Tochter Karin aus seinem Haus stürzt und die Leiche vor das Haus der
Steenwijks schleift. Minuten später ist ein Kommando der Deutschen da.
Weil Ploeg vor ihrer Tür liegt, werden die Steenwijks verhaftet, ihr Haus
niedergebrannt. Anton sieht seine Eltern nie wieder. Er wird mit der
tatsächlichen Attentäterin, die bei der folgenden Razzia zufällig
verhaftet wurde, zusammengesperrt. Anton hat Glück und überlebt.
Dreißig Jahre später kann er die Fakten jener Nacht genau rekonstruieren
und trifft alle Beteiligten wieder: den Sohn des Polizisten Ploeg, der
seinen Vater für ein Opfer der Kommunisten hält, er erfährt, dass die
Freundin jener Nacht in der Zelle die Schuld am Tod seiner Eltern trug,
weil sie genau wusste, dass die Deutschen sich für den Mord an den
Unschuldigen rächen würden. Und er trifft auch Karin Korteweg, die
damals half, Ploegs Leiche vor die Tür seiner Eltern zu legen und die
erzählt, dass ihr Vater Selbstmord verübt hat, weil er seine Schuld am
Tod d er Steenwijks nicht ertragen konnte. So geraten die einstmals klaren
Fronten zwischen Freund und Feind, zwischen Besatzung und Widerstand
durcheinander und als bestürzendes Fazit bleibt, dass nur diejenigen, die
in der Nacht des Attentates die Rolläden herunterließen und nichts
gehört und gesehen haben wollen am Ende als einzige eine weiße Weste
behalten.Harry Mulisch, 1927 in Haarlem geboren, lebt heute in Amsterdam.
In seinem umfangreichen Werk - Erzählungen, Romane, Theaterstücke,
Gedichte, Essays, Studien, Reportagen, Libretti und Drehbücher - spielen
der Zweite Weltkrieg und dessen Folge, der Kalte Krieg, eine wichtige
Rolle. Harry Mulisch erhielt zahlreiche Literaturpreise, unter anderem den
Niederländischen Staatspreis für Literatur. |
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Jane Renouf,
Jimmy - Keine Zeit zum Sterben
Ein kleiner Junge und seine Familie bereiten sich gemeinsam
auf seinen Leukämietod vor. Seiner Mutter ist ein bewegendes Buch
gelungen, das Mut macht, Trost spendet und Eltern helfen kann, Schweres zu
tragen. |
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Deborah Chiel,
Der Außenseiter
Für den mittellosen David ist es die Chance seines
Lebens: er bekommt das Stipendiat an der besten Privatschule in
Neuengland. Doch bald schon erkennt David, daß es scheinbar unmöglich
ist, sich in diesem exclusiven Kreis zu behaupten... |
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Renate
Dorrestein, Was keiner sieht
Die zehnjährige Christine Hansen läuft mit ihrem
kleinen Bruder von zu Hause weg. Auf der Überfahrt zu einer schottischen
Insel versteckt sie sich im Wagen einer pensionierten Lehrerin. Die
siebzigjährige Agnes Stam ist mit der Asche ihres verstorbenen Bruders
unterwegs zum Ferienhaus der Familie. Unterwegs hängt sie schmerzlichen
Erinnerungen nach und macht sich Gedanken darüber, warum sie von ihrer
Familie nicht mehr für voll genommen wird. Als sie die beiden Ausreißer
in ihrem Auto entdeckt, fühlt Agnes sich dem Mädchen bald in einer Art
"Solidarität der Ausgenutzten" verbunden. |
Spannend,
wenn auch teilweise langatmig, etwas schwierige Thematik, vielleicht etwas
überladen. |
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Kate
Charles, Die Schlingen des Bösen
Reverend Dexter löst Tumulte in der Gemeinde von
Norfolk aus, als er den Marienkult einzudämmen beginnt. Dafür muß er
mit dem Leben zahlen. Die Ermittelnden stellen bald fest, daß die halbe
Gemeinde zu den Tatverdächtigen gehört ... 'Kate Charles ist', so die
TIMES, 'eine Meisterin ihres Fachs', des leisen und doch wundervoll
abgründigen englischen Krimis. |
Ein
Krimi im Milleu der Anglikanischen Kirche; einfach nur spannend erzählt,
mehr nicht. |
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Frank
McCourt, Die Asche meiner Mutter
"Natürlich hatte ich eine unglückliche Kindheit;
eine glückliche lohnt sich ja kaum. Schlimmer als die normale unglückliche
Kindheit ist die unglückliche irische Kindheit, und noch schlimmer ist
die unglückliche irische katholische Kindheit", so beginnt Frank
McCourt seine Erinnerungen an die armseligen Kinder- und Jugendjahre in
den Slums von Limerick. In seinem Buch, geschrieben mit Humor und
Sprachwitz, verbinden sich erschütternde Begebenheiten, skurrile
Charaktere, tiefstes Elend und höchste Lebenslust.Frank McCourt, 1930
geboren, hat bis zu seiner Pensionierung als Englischlehrer an New Yorker
High Schools gearbeitet. Danach schrieb er die Erinnerungen an seine
irische Kindheit auf, ein Buch, das er sein ganzes Leben lang schreiben
wollte. "Die Asche meiner Mutter" wurde weltweit zum Bestseller,
und Frank McCourt bekam dafür, u.a. den Pulitzerpreis verliehen. Frank
McCourt lebt mit seiner Frau Ellen in New York City. |
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Dan
Brown, Sakrileg
Eine Verschwörung ist immer noch das Schönste.
Stimmt, wenn sie schriftstellerisch so überzeugend und raffiniert
inszeniert ist, wie es dem Amerikaner Dan Brown in diesem Thriller
gelingt. Genaue Recherchen an den Schauplätzen und penible historische
Studien in Zusammenarbeit mit seiner Frau Blythe, einer Kunsthistorikerin,
machen das umfangreiche Werk nicht nur für Historiker und
Religionswissenschaftler, sondern gerade auch für ein großes Publikum zu
einem echten Vergnügen. |
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Carlos
Ruiz Zafon, Der Schatten des Windes
In der Altstadt von
Barcelona gibt (oder gab) es einen Friedhof vergessener Bücher. So
jedenfalls will es der spanische Autor Carlos Ruiz Zafón, der uns in
seinem grandiosen Erstling Der Schatten des Windes an die Hand
nimmt und einführt in eine geheimnisvolle, verborgene Erzählwelt --
ebenso, wie im Romandebüt selbst der Held Daniel Sempre von seinem Vater
bei der Hand genommen wird. Überhaupt spiegelt sich viel im Schatten
des Windes. Denn ebenso heißt auch das Buch, dessen letztes Exemplar
Sempre in die Hände fällt. Von nun an lässt ihn die Geschichte und das
Schicksal dieses Werks nicht mehr los, zumal noch andere, rätselhafte
Gestalten sich für die Ausgabe interessieren. |
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