Damals,
vor langer Zeit, als es noch Wölfe und Drachen gab, saß in seiner Höhle
mit leuchtenden Augen über sein winziges Feuer gebeugt Ulux, der Schmied.
Was
er in Händen hielt, immer wieder andächtig betrachtete und dann und wann
auf dem kleinen Ambos auf seinem Tisch legte, um es mit einem kleinen Hämmerchen
zu bearbeiten, war ein Ring, an dem er nun schon seit Tagen arbeitete.
Immer
und immer wieder hatte er ihn betrachtet, das Geflecht aus Goldfäden
bewundert, doch nur, um sich am Ende einzugestehen, daß dies noch nicht
der Ring war, den Alin, der Stein, verdient hatte. Alin war etwas
Besonderes und hatte einen besonderen Ring verdient.
Gleich,
als Ulux ihn in einer Felsspalte entdeckt und ihn herausgeholt hatte, war
es ihm, als sei es Alins Wunsch gewesen, nur von ihm gefunden zu werden,
oder für immer in dieser Spalte verborgen zu bleiben.
"Ich
bin Alin, der Findstein!" hatte Alin ihn begrüßt. Er schillerte in
den schönsten Farben, die je ein Mensch gesehen hatte.
Ulux
betrachtete ihn wie ein Wunder, viel mehr erstaunt über die
verschwenderische Farbenpracht dieses Steines, als daß Alin zu ihm
sprechen konnte.
"Ich
bin Ulux, der Schmied!" hatte Ulux sich vorgestellt.
Leicht
verlegen schaute er Alin an, so, wie ein Mensch verlegen zum ersten Mal in
die Augen seines Geliebten schaut.
"Du
bist schön, so unbeschreiblich schön!"
"Schön
für einen Stein, meinst du?" lachte Alin.
"Es
kommt mir vor, du bist mehr als ein Stein. Du bist so voller Leben."
"Du
schmeichelst mir, weißt Du das?"
Und
tatsächlich, Alin schimmerte leicht rötlich, so, als sei ihm das Blut in
den Kopf geschossen.
"Ich
wollte dich nicht verlegen machen." lächelte Ulux und nahm Alin
zwischen den Fingern der rechten und linken Hand hin und her, um ihn von
allen Seiten betrachten zu können...
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