15. Sonntag im Jahreskreis:   
Wir haben einen neuen Bischof    

Nun endlich ist es offiziell: Knapp 12 Monate nach dem überraschenden Tod von Kardinal Degenhardt ist der bisherige Diözesanadministrator, Weihbischof Hans-Josef Becker, zum neuen Erzbischof ernannt worden.
Zeit zu rätseln gab es ja genug, und viele wunderten sich, daß ich nicht zu jenen gehörte, die schon dieses und jenes Gerücht gehört hatten und nun bereit waren, es weiterzugeben. Und wenn mir schon mal solch ein Gerücht berichtet wurde und ich fragte, woher es komme, dann war es nur das berühmte Hörensagen, das seine Quelle hat in dem alten Wunsch, sich interessant zu machen. Je länger es jedoch dauerte, den neuen Erzbischof zu benennen, desto mehr habe ich gedacht, daß Weihbischof Becker diese Aufgabe wohlverdient hätte, denn als kommissarischer Leiter des Bistums hat er sich durchaus bewährt. Und von seinem Besuch zur Firmung im vergangenen Herbst ist er mit seiner herzlichen und unkomplizierten Art noch vielen hier bei uns positiv in Erinnerung.
Aber kaum, daß er ernannt ist, rühren einige schon wieder in der Gerüchteküche: er sei konservativ und mit seiner Ernennung zum Weihbischof hätte man ihn nur von seinem damaligen Posten weggelobt.
Meine Güte! Was heißt schon konservativ? Und woher haben diese Gerüchteköche ihre Weisheit. Sollten wir unseren neuen Erzbischof nicht einfach erst einmal arbeiten lassen? Dann wäre immer noch Zeit zu klagen. Aber Tatsache ist, daß wir einen Erzbischof bekommen, der aus eigener Erfahrung die Arbeit eines Pfarrers und die Sorgen einer Gemeinde kennt. Nicht aus Büchern sondern aus dem eigenen Leben. Gott segne unsern neuen Erzbischof!

 


(C) 2003 Heribert Ester