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3.
Advent/Weihnachten: |
"Ein Mann – ein Wort", so sagen wir,
und auf der Grundlage dieser Redensart wurden früher Verträge geschlossen.
Aber, als ob man dem Wort dann doch nicht so recht traute, schlug man auf
das Wort auch noch die Hand ein, die Hand, mit der man zu Zeiten der Jäger
und Sammler die Waffe führte gegen den Gegner. Wenn man also das gegebene
Wort durch den Handschlag bekräftigte, sollte damit zum Ausruck gebracht
werden, daß dieses gegebene Wort nie Grund zum Streit sein dürfte, nie
Grund, die Waffe gegen den anderen zu erheben, um sein Recht einzufordern. Wir bereiten uns in diesen Tagen auf das Weihnachtsfest vor. Jeder auf seine Weise. Präsident Bush in Amerika sicher anders als bei uns Bundeskanzler Schröder. Der eine, der Gottes Namen ständig im Munde führt, rüstet für den Krieg, der andere, für den Gott keine Wirklichkeit ist, die sein Leben bestimmt, verweigert dem Krieg die Unterstützung. Der eine will mit seiner Aufrüstung dem Frieden dienen, dem anderen wird vorgeworfen, er untergrabe den Frieden gerade durch seine Haltung. – Verkehrte Welt? Nein! Es ist die selbe Welt, in der auch schon die deutschen Soldaten im Kessel von Stalingrad Weihnachten feierten und sehnsuchtsvoll an die Heimat dachten, in der zur gleichen Zeit die letzen jüdische Mitbürger verschleppt und ermordet wurden. Eine Welt menschenverursachten Unheils. "Logos – Wort" nennt das Johannesevangelium das Kind, das in die Welt gekommen ist, um ein Wort wieder zu einem Wort zu machen, zu einem Wort, das gilt, auf das Verlaß ist. Daran leidet vielleicht unsere Welt am meisten, daß Menschen zu viele Worte machen, statt von und nach dem einen Wort zu leben, das dieser Welt wirkliches Heil verheißt.
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