Sommerferien: |
"Urlaubnis" – ein Tippfehler?
Zumindest ein Wort, das es nicht gibt. Ein Wortspiel. Die Verschmelzung von
"Erlaubnis" und "Urlaub".Die meisten Arbeitnehmer in
unserem Land sprechen einfach davon, daß sie ihren Urlaub eingereicht
haben. Wir Priester dagegen müssen beim Bischof, bzw. seiner Verwaltung,
tatsächlich die Erlaubnis zur Abwesenheit von der Gemeinde erfragen. Und
noch einen Unterschied zu anderen Berufen gibt es: Während sich sonst kaum
jemand darum kümmern muß, ob und wie die Arbeit in der Zeit seiner
Abwesenheit weitergeht, müssen die Priester sich selbst um ihre Vertretung
bemühen, was in der Zeit, da es weitaus weniger Priester als noch vor 30
Jahren gibt, einem Zauberstück gleicht. Und in diesem Jahr ist es zu einem
der Sonntage tatsächlich nicht mehr gelungen. Das wird bei manchen Verärgerung
wecken. Aber bestimmt in der Mehrzahl wohl bei denen, die sonst sowieso nie
zum Gottesdienst kommen. Nur gerade an diesem Sonntag hätten sie ja kommen
wollen. Zu früh gefreut! Sie können kommen, denn wir feiern am Vorabend dieses Sonntags wie gewohnt die Heilige Eucharistie, und am Sonntag selbst werden wir zwei Wortgottesdienste feiern. Denen, die sonst nie kommen, wird der Unterschied vielleicht gar nicht mal auffallen. Vielleicht nur, daß nicht so viel gekniet wurde, wie sonst. Aber das hat ja auch sein Gutes: man fällt nicht auf, wenn man den Moment des Hinkniens verpaßt, wie manchmal beim Requiem. Andere, für die der Sonntag ohne Eucharistiefeier die Ausnahme ist, werden den Verzicht auf den Kommuniongang schon schmerzlicher empfinden. Aber die wissen ja auch, daß man sich als Christ eigentlich nur zum Urlaub von der Gemeinde entfernen darf. Und der sei Ihnen allen gegönnt. Und gleich wohin der Weg Sie führt, die Kirche dort lädt Sie ein.
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