Dreifaltigkeitssonntag: |
Es wird immer gesagt, Mohammed sei in seiner
Suche nach der einen, wahren Religion an der Dreifaltigkeit des christlichen
Gottes gescheitert. Ansonsten habe er mit großem Respekt vom Christentum
gesprochen. Zumindest hat er abgelehnt, Juden und Christen zum Islam zu
bekehren, weil sie die "Schrift" bereits hatten, weil Gott zu
ihnen gesprochen hat, und sie würden beim jüngsten Gericht so beurteilt,
ob und wie sie danach gelebt hätten. Aber im Grunde dachte er, daß sich hinter der Dreifaltigkeit des christlichen Gottes eigentlich drei Götter verbargen. "Gott ist dreifaltig einer", sagt dagegen das Christentum. Der eine Gott offenbart sein göttliches Wesen in drei Personen, in den drei Erscheinungsweisen Vater, Sohn und Heiliger Geist, ohne seine Einzigkeit dadurch einzubüßen. Ich vergleiche dies gern mit einem ganz einfachen Bild aus unserem menschlichen Erfahrungskreis: Eine Mutter ist immer zugleich auch Tochter und als beides kann sie der gute Geist in einer Familie sein. In ähnlicher Weise ist Gott unser Vater, ist er in Jesus unser Bruder geworden, und lebt er in uns als der Heilige Geist, der uns antreibt, das Gute zu tun und das Böse zu meiden. Allerdings sieht es manchmal so aus, als sei vielen schon ein "einfacher" Gott zu viel.
|
|