Darstellung des Herrn:   
Schattenreiche
    

In Berlin und München wird zur Zeit fleißig an einem "Schattenkabinett" gebastelt.
Ein verfängliches Wort, denn Schatten gibt es doch nur dort, wo es Licht gibt...
Entrüstet bin ich – wie viele andere Menschen in unserem Land auch – wie bei der Berichterstattung über den Satanistenprozeß (in Dortmund ist es, glaube ich) die beiden Angeklagten ihre boshafte Gesinnung durch Auftreten und mit Gesten kamerawirksam darstellen dürfen, ohne daß ein Richter oder Justizminister die Würde des Gerichtes oder der Rechtsprechung unseres Landes herabgesetzt sieht.
Es stimmt schon: Wo es Licht gibt, gibt es auch Schatten. Und es gibt Menschen, die sich bewußt in das Licht stellen, aber nicht mit dem Gesicht sondern mit dem Rücken und nur, um anderen den Blick in die Sonne zu versperren.
Simeon nennt Jesus das Licht der Welt, ein Licht zu erleuchten die Völker der Erde. Und er sieht voraus, daß dieser Jesus ein Zeichen sein wird, dem widersprochen wird, ein Mensch, dessen Licht andere mit ihrem Schatten verdunkeln.
Die Welt, auf der wir leben, kann nicht ohne das Licht der Sonne existieren. Die Welt, in der Wir leben, kann nicht auf das Licht Gottes verzichten.
Das bezeugen und verkünden Hanna und Simeon, die den in der Welt erschienen Messias in ihren Händen halten. Das zu bezeugen und zu verkünden, sollte auch unsere Aufgabe als Jünger dessen sein, der unser Leben in seinen guten Händen hält.


(C) 2002 Heribert Ester