Aschermittwoch: |
Ich glaube, es war der Film "Needful
Things", in dem der Teufel sich in einer kleinen neuenglischen
Ortschaft niederließ und als Kaufmann den Menschen ihre lang ersehnten Träume
erfüllte. Ein sympathischer Kerl war das, seriös und vertrauenswürdig. Ein Typ, auf den man reinfällt und nicht merkt, wie er einem die Schlinge überwirft und sie langsam immer weiter zuzieht. In diesem Film, in dem Max von Sydow diesen sympathischen Menschenfreund darstellte, kam es am Ende so, daß jeder im Ort gegen den anderen ausgespielt wurde. Alles das, was den Menschen dort vorher wichtig war, galt nun plötzlich nicht mehr, als Urträume mit einem Mal erfüllbar und mit der Hand zu greifen schienen. Ein toller Film, zugegeben, aber ich muß auch sagen, ich habe immer schon Schwierigkeiten gehabt, mir den Teufel als solch einzigartige, konkrete Person vorzustellen, erst recht nicht mit Pferdefuß und nach Hölle stinkend und mit einer Macht ausgestattet, die ihn Gott ebenbürtig erscheinen läßt; das klassische Teufelsbild, das wir in uns tragen. Teufel – das ist für mich weniger der persönliche Gegenspieler Gottes als die Vielzahl von Situationen, in denen wir verwirrt und hilflos dastehen und uns nicht mehr drehen und wenden können, bis hin zu der Feststellung, daß jeder von uns die Fähigkeit in sich trägt, für andere dieser große Verwirrer zu sein. Auch diese Macht-Versuchung ist da. Das Tröstliche an dem Film "Needful Things" aber ist: dieser Verwirrer dort siegt am Ende doch nicht, weil das Gute im Menschen stärker ist als alle Versuchung.
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