3. Advent/Weihnachten:   
Wadde hadde dude da    

So ein Schwachsinn – werden manche denken, wenn sie diese Worte auf einem Weihnachtspfarrbrief lesen: "Wadde hadde dude da?"
So ein Schwachsinn – habe ich im Sommer auch gedacht, als sich gerade ein Song mit diesen Worten um den ersten Platz beim Grand Prix bewarb. Und wie der Typ erst angezogen war...
So ein Schwachsinn – sagten die Athener, als Paulus ihnen von Jesus erzählte, daß Gott Mensch geworden ist. Nicht irgendein Gott, wie sie die Griechen viele kannten, sondern der Gott, von dem Paulus sagte, er habe Himmel und Erde erschaffen. Ganz schön verrückt, sich als Gott in der Menschheit arme Hülle zu kleiden und dann auch noch zu meinen, daß ihm die Herzen der Menschen so einfach zufliegen müßten.
Das ist alles schon irgendwie seltsam. Das höchste Wesen, das Menschen sich denken können, sieht sein größtes Ziel darin, sich derart klein zu machen, wie Menschen es sich nicht denken können.
Verrückt eben, verdrückt aus der Welt Gottes in die Welt des Menschen.
Wadde hadde dude da? – Schauen wir in diesem Jahr einmal mit diesem verrückten Satz in die Krippe und staunen wir mit dem blubbernden Mund eines Kindes über das Wunder, das Gott uns da beschert hat:
Daß er mit seiner Menschwerdung unserer oft so schwach(sinnig)en Welt wieder einen Sinn gegeben hat.



(C) 2001 Heribert Ester