21.
Sonntag im Jahreskreis: |
Neulich kam ein Paket, richtig an unser Pfarrbüro
adressiert, doch als ich es öffnete, wurde schnell klar, daß es nicht für
uns sein konnte. Da hatte jemand im Internet bei einem Versandhaus etwas
bestellt und offensichtlich die falsche, nämlich unsere Kundennummer
angegeben. Am nächsten Tag kam eine weitere Lieferung, die ich dann gleich
zurückgehen ließ. "Annahme verweigert" schreibt dann der
Postbote auf die Sendung, die an den Absender zurückgeht. In diesen beiden
Fällen war es nun tatsächlich eine Falschlieferung. Aber es gibt natürlich
auch die Situation, das die Empfängerangabe schon korrekt ist, der Empfänger
aber mit dem Absender nichts oder nicht mehr zu tun haben möchte. Da heißt
es dann auch: "Annahme verweigert". "Wollt auch ihr gehen?" fragt Jesus die zwölf Apostel, als von den anderen Jüngern, die ihm folgten, sich viele zurückzogen. Sie hatten irgendwie den Eindruck bekommen: Was dieser Jesus da sagt und tut, das hat mit uns nichts mehr zu tun. Wir haben uns das alles anders gedacht. Wir können das nicht mehr so annehmen, ihm das so nicht mehr abnehmen... Ich denke, die Situation bleibt. Immer wird es die Vielen geben, die ihm nachlaufen und sich dann irgendwann abwenden, und die Wenigen, die bleiben, weil sie spüren: Das, was hier geschieht, betrifft mich, hat mit mir zu tun; ich bin gemeint, deshalb kann ich es annehmen. Angenommen, Sie würden die Frage wirklich hören: "Willst auch Du gehen?", was würden Sie antworten. Können Sie diese Frage annehmen, oder würden Sie doch lieber die Annahme verweigern?
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