Schade um den
Pfingstmontag!
Der Pfingstmontag sollte mit einem
ökumenischen Gottesdienst als Fest der Einheit der Christen begangen
werden. Solche Vorschläge aus der ökumenischen Bewegung sind
uralt. Sie wurden in jüngster Zeit - insbesondere nach dem erfolgreichen
und ökumenisch bewegenden Kirchentag von Berlin - wieder erneuert, unter
anderem von mehreren evangelischen Kirchenführern. Außerdem ist es seit
langem in etlichen Pfarrgemeinden gute Tradition, den Pfingstmontag
gemeinsam mit einem ökumenischen Gottesdienst zu feiern. Doch die katholische
Bischofskonferenz hat soeben beschlossen, den Pfingstmontag so
beizubehalten, wie er bisher war. Der "unersetzliche Rang der
Eucharistiefeier" an Sonn- und Feiertagen solle nicht gefährdet
werden, heißt es. Es gebe genügend andere bewährte Möglichkeiten, das
ökumenische Anliegen im gemeinsamen Gebet auszudrücken.
Die lutherischen Kirchen, die eine positive Antwort erwartet hatten, aber
auch viele Katholiken, insbesondere in
konfessionsverschiedenen-konfessionsverbindenden Ehen und Familien, sind
schwer enttäuscht. Dieser Tag, der in vielen anderen Ländern nicht
einmal ein Feiertag ist und auch liturgisch keine besondere Prägung im
Kirchenjahr hat, hätte durch die ökumenische Aufwertung ein besonderes
Gewicht erfahren können. Leider ist er auch hierzulande für viele
Christen nur noch ein Tourismus- und Freizeittag. Schade um den
Pfingstmontag!
Christ in der Gegenwart,
12/2004, S. 90
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