Zulehner
zu aktuellen Problemen der deutschen Kirche
Beunruhigend hilflos
Freiburg (KNA). Auf "beunruhigend hilflose Weise" reagiert die
katholische Kirche in Deutschland nach Ansicht des Wiener
Pastoraltheologen Paul M. Zulehner auf die aktuellen Herausforderungen.
Sich angesichts von Priestermangel und Finanznöten auf eine
"Kernidentität zu beschränken, sei zwar
"betriebswirtschaftlich intelligent, zugleich aber pastoral
verheerend", schreibt Zulehner in einem Beitrag für die Zeitschrift
"Herder Korrespondenz".
Die Zahl der Seelsorgeeinheiten werde der
Zahl für die Pfarrseelsorge verfügbaren Priester angeglichen, was zu
seelsorglichen "Megaräumen" führe, schreibt der katholische
Theologe. In den pastoralen Großräumen verliere Seesorge ihre Nähe zu
den "Lebensgeschichten", werde aber zugleich immer mehr
betriebsförmig.
"Die derzeitige Entwicklung führt zu einer schleichenden
Reklerikalisierung des Kirchenbetriebs", schreibt Zulehner. Der
Priestermangel sollte nicht vom Klerus, sondern von den Gemeinden her
angegangen werden.
Der Dom - Kirchenzeitung für das Erzbistum Paderborn
9/2004, S.5
|