Ministrantinnen?
Kein Thema!
Für erhebliche Aufregung sorgte ein
vorab bekannt gewordener, aber bereits überholter Entwurf aus der
vatikanischen Glaubens- und Liturgiekongregation über zu korrigierende Fehlentwicklungen
in der Liturgie. Darin wurde unter anderem der
Vorschlag gemacht, den Dienst von Ministrantinnen auf ein Minimum zu
beschränken, Chorschranken wieder einzuführen und liturgische Tänze zu
verbieten. In erster Linie zielt das Schreiben jedoch auf die Rolle von
hauptamtlichen Laien im Gottesdienst. Gemeinde- oder Pastoralreferenten
sollten keinesfalls der Liturgie vorstehen oder predigen, selbst dann,
wenn kein Priester vor Ort ist. Viele Bischöfe, darunter Kardinal Joachim
Meisner von Köln, haben mittlerweile betont,
daß sie den Dienst von Ministrantinnen am Altar wertschätzen. Dies sei
keine Fehlentwicklung. Aus dem Vatikan heißt es, der Entwurf der
Richtlinien zur Liturgie, die Papst Johannes Paul
IL in seiner Enzyklika über die Eucharistie
bereits angekündigt hatte, sei mittlerweile überarbeitet und verändert.
Mit der Veröffentlichung sei erst ,,mittelfristig" zu rechnen.
Anscheinend haben hier doch rechtzeitige heftige Reaktionen aus dem
Weltepiskopat verhindert, daß die zuständigen Kongregationen einen Sturm
der Entrüstung unter den Gläubigen auslösen. Vom Vatikan wurde
beschwichtigt, es seien nur Vorarbeiten gewesen, die von den Kardinälen
rasch zurückgewiesen worden seien. Allerdings fragt man sich, wie es
überhaupt dazu kommen konnte, daß die hochrangigsten Kongregationen
derartige »Fachleute« beauftragen.
Christ
in der Gegenwart, 41/2003, S. 338
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