Nichts
ohne eure Zustimmung!
Drei Ratschläge des Cyprian von
Karthago
Es wäre auch theologisch sinnvoll, wenn
Pfarrgemeinden und Laienräte bei der Ernennung kirchlicher Amtsträger
wie des Bischofs oder der Pfarrer stärker in die Entscheidung einbezogen
werden. Das befürwortet der Frankfurter Jesuit und Dogmatiker Medard
Kehl (in der Mainzer Kirchenzeitung "Glaube und Leben").
Eine solche aktive Teilhabe der Glaubenden an Personalentscheidungen könne
sich auch heute an den drei Ratschlägen des antiken Bischofs Cyprian von
Karthago (nach 200 bis 258) orientieren. Zuerst: "'Nichts ohne den
Bischof!' Wo der Bischof ist, da ist die wahre Kirche ... Aber der Bischof
nicht isoliert als das einzige Kriterium der Einheit und Wahrheit, sondern
- jetzt kommt das zweite: 'Nicht ohne euren Rat!' Damit sind die Presbyter
gemeint. Das Kollegium, also die kollegiale Struktur. Und dann: 'Nichts
ohne eure Zustimmung!' Das heißt: Das Volk muß auch in irgendeiner Weise
seinen Widerspruch oder seine Zustimmung äußern können zu
Entscheidungen, die das Amt fällt. Das ist die Kunst. Diese drei
Strukturen - die episkopale, die kollegiale und die 'consensuale' oder 'communiale'
- zusammenzubringen."
Christ
in der Gegenwart, 24/2003, S. 202
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